Veröffentlicht am 09.07.2025
Gewerbeimmobilien unterliegen besonderen Anforderungen – nicht nur in Bezug auf Nutzung, Infrastruktur oder Mietverträge, sondern auch beim Thema Brandschutz. Betreiber solcher Liegenschaften stehen in der Pflicht, umfassende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Personen, Sachwerte und den Betrieb zu schützen.
Doch was genau muss ein Betreiber dabei beachten? In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten Punkte – praxisnah, gesetzlich fundiert und mit Fokus auf die Verantwortung.
Als Betreiber einer Gewerbeimmobilie gilt, wer das Objekt verwaltet, bewirtschaftet oder Dritten zur Nutzung überlässt – sei es als Eigentümer, Facility Manager oder Vermieter.
Wichtig: Auch wenn das Gebäude an verschiedene Firmen oder Nutzer vermietet wird, bleibt der Betreiber für den übergeordneten Brandschutz verantwortlich. Das betrifft insbesondere:
Bauliche und technische Einrichtungen (zum Beispiel Fluchtwege, Rauchabzug, Brandmeldeanlagen)
Regelmässige Wartung und Instandhaltung
Sicherstellung der gesetzlichen Anforderungen
Kommunikation und Koordination mit Mietern und Nutzern
Betreiber müssen sicherstellen, dass die baulichen Voraussetzungen gemäss den Vorgaben der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) eingehalten werden. Dazu zählen:
Feuerwiderstandsklassen von Wänden und Decken
Brandschutzabschlüsse bei Türen, Schächten und Installationen
Rauch- und Wärmeabzugs-Einrichtungen
Brandabschnitte zur Eindämmung von Feuer
Bei Umbauten oder Nutzungsänderungen ist eine erneute Prüfung durch eine Brandschutz-Fachperson zwingend empfohlen.
Technische Anlagen wie Brandmeldeanlagen, Sprinkler oder Lüftungen müssen nicht nur korrekt installiert, sondern auch regelmässig geprüft und gewartet werden. Betreiber tragen die Verantwortung dafür, dass:
Wartungsverträge bestehen
Prüfintervalle eingehalten werden
Mängel umgehend behoben werden
Ein oft unterschätzter, aber essenzieller Bereich: Der Betreiber muss organisatorisch sicherstellen, dass alle Personen im Gebäude wissen, wie sie sich im Brandfall verhalten sollen. Dazu gehören:
Fluchtwegpläne und Notbeleuchtung
Alarmierungs- und Evakuierungskonzepte
Schulungen oder Einweisungen (insbesondere bei häufig wechselnden Mietern oder Nutzern)
Brandschutzordnung im Eingangsbereich oder an zentralen Stellen
Die Verantwortung für den Brandschutz in einer Gewerbeimmobilie ist eine geteilte Aufgabe. Während der Betreiber für das Gebäude und die allgemeinen Flächen zuständig ist, sind die Mieter für den Brandschutz innerhalb ihrer eigenen Mietflächen verantwortlich – zum Beispiel für:
Freihalten von Fluchtwegen in Büros oder Lagern
Einhaltung von Vorschriften bei Lagerung brennbarer Materialien
Betrieb eigener Geräte oder Anlagen (zum Beispiel Heizungen oder Maschinen)
Wichtig: Eine transparente Kommunikation und vertragliche Regelung der Zuständigkeiten ist unerlässlich. Brandschutz sollte deshalb Bestandteil jedes Mietvertrags sein.
🔥 Vergessene Wartungen technischer Anlagen → Lösung: Wartungspläne und klare Verantwortlichkeiten schaffen
🚪 Versperrte Fluchtwege oder abgestellte Gegenstände im Treppenhaus → Lösung: Regelmässige Begehungen und Schulungen
🔌 Nicht abgestimmte bauliche Veränderungen durch Mieter → Lösung: Bauliche Eingriffe genehmigungspflichtig machen
📋 Keine schriftlichen Brandschutzkonzepte → Lösung: Zusammenarbeit mit einem Brandschutz-Experten
Betreiber von Gewerbeimmobilien tragen eine grosse Verantwortung – und sie beginnt nicht erst beim Alarmknopf. Ob baulich, technisch oder organisatorisch: Wer den Brandschutz ernst nimmt, schützt nicht nur Menschenleben, sondern auch den eigenen Ruf und die Werthaltigkeit der Immobilie.
Unser Tipp: Lassen Sie Ihr Objekt regelmässig durch einen zertifizierten Brandschutz-Experten überprüfen. So sind Sie auf der sicheren Seite – auch im Fall der Fälle. Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, steht Ihnen die Allseal AG als spezialisierter Partner im Brandschutz jederzeit gern zur Verfügung!